Diskussionen um den Templergraben in der Vergangenheit
Die Idee ist tatsächlich gar nicht so neu - seit den Neunzigern kursiert diese Idee in der Stadt und wird seit dem von Verbänden und RWTH gefordert.
Auch als der Templergraben - Fertigstellung 2014 - umgebaut wurde, stellte sich die Frage der Mobilität. In einem Antrag der Politik damals ist das Ziel ein „gleichberechtigtes Miteinander“ (siehe Anlage 1 hier) aller Verkehrsteilnehmer*innen.
Was ist die derzeitige Situation?
Bisher ist diese Idee am Willen der Politik gescheitert - am Ende wurde nur Tempo 30 umgesetzt. Leider findet ein entspanntes Zusammenleben aller Verkehrsteilnehmer*innen dort nicht statt: Gerade zur Hauptverkehrszeit ist dies eine beliebte Ausweichroute für den Kfz-Verkehr (sogenannter Schleichverkehr). Dies erschwert das Queren der Fahrbahn für Fußgänger*innen. Durch die langen Rückstaus stehen auch Busse im Stau und Radfahrer*innen weichen auf den Fußweg aus - denn einen Radweg oder Schutzstreifen gibt es hier nicht.
Dabei wird der Templergraben regelmäßig für Veranstaltungen gesperrt - ohne nennenswerte negative Auswirkungen auf den Verkehr.
Auf einem Campus sollten die Verkehrsflächen anders als bisher aufgeteilt werden.
Ist das Kármán nicht geschlossen worden?
Trotz der Schließung des Kármán-Auditoriums findet hier viel studentischer Verkehr statt - eine Verkehrsberuhigung würde die Aufenthaltsqualität steigern. Die Entwicklung des Campus Mitte ist auch ein Anliegen der RWTH - zur Umgestaltung des Kármán-Vorplatzes gibt es bereits Ankündigungen und konkrete Pläne.
Eine Beruhigung des Templergrabens und der daraus entstehende neue Charakter würde dazu beitragen, dass Uni und Stadt gedanklich und räumlich weiter zusammen wachsen.
So lebendig stellen wir uns den Templergraben vor!
Wer hat denn neben Student*innen was davon?
Nicht nur Student*innen hätten es schöner vor dem Hauptgebäude. Durch eine Verkehrsberuhigung gäbe es eine Stärkung des Umweltverbundes in der unmittelbaren Umgebung:
Anklicken der Markierungen zeigt weitere Informationen.
Weniger Verkehr auf dem Grabenring bedeutet für Anwohner*innen geringere Lärmbelastung und höhere Luftqualität. Auch der ÖPNV würde in der weiteren Innenstadt gestärkt werden.
Wie sinnvoll ist das denn?
Der Radverteiler für Rad-Vorrang-Routen
Nach dem Erfolg des Radentscheids wird in der Politik diskutiert, wie der Grabenring für den Radverkehr attraktiv gestaltet werden kann. Die Stadt Aachen plant und baut derzeit ein Rad-Vorrang-Netz - der Grabenring soll hierfür als Verteiler dienen.
Kartenquelle: OpenStreetMaps
Die geplanten Rad-Vorrang-Routen sollen die Stadtteile mit der Innenstadt verbinden. Offizielle Version hier.
Die Schleifenerschließung des Grabenrings
2017 hat der ADFC bereits einige Vorschläge zur „Schleifenerschließung“ des Grabenrings unterbreitet. Mit diesem Konzept bleiben alle Ziele in der Innenstadt mit dem Auto erreichbar, der Durchgangsverkehr wird aber auf die Hauptverkehrsstraßen verlagert. Die Umgestaltung des Templergrabens wäre die erste Maßnahme zur Umsetzung dieser Vision, aus der wichtige Erkenntnisse zur Stärkung des Radverkehrs und des ÖPNV gewinnen lassen.
Klimanotstand
Es wäre zudem ein deutliches Signal in Richtung Verkehrswende in Aachen sowie ein Bekenntnis zum Beschluss des Klimanotstandes im Juni 2019.
Kartenquelle: OpenStreetMaps
Durch mehrere solcher Netzdurchtrennungen - wie bereits am Elisenbrunnen - könnten weitere Teile des Grabenrings entlastet werden.