Breite Radwege
Aktuelle Planung
Im südlichen Bereich des Campusbandes sollen “Protected Bike Lanes” mit einer Breite von 1,85m zuzüglich 0,5m Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn gebaut werden. Zudem sehen die aktuellen Planungen vor, dass der Radweg an Bushaltestellen und Haltebuchten für Lieferverkehr von Kfz überfahren werden kann. Auch an den Einmündungen sind bisher keine gesonderten Schutzmaßnahmen vorgesehen.
Im nördlichen Bereich des Campusbandes sind nur noch schmalere markierte Radfahrstreifen vorgesehen.
Somit entsprechen keine dieser Radwege den vom Radentscheid geforderten Standards!
Unsere Vorschläge
So sieht ein Radweg nach Radentscheid-Standard mindestens aus.
Wir fordern möglichst 2,30m breite Radwege und Einmündungen nach Radentscheid-Standard - denn nur dann können Radfahrer*innen einander überholen, auch bei Lastenrädern oder Fahrradanhängern. Mindestens ist dieser Standard im Hauptbereich des Campusbandes möglich.
Eine Unterbrechung der baulichen Trennung soll vermieden werden - zum Beispiel durch die Verlegung der Haltebuchten für den Lieferverkehr in die Nebenstraßen und Führung der Radwege hinter den Bushaltestellen.
Autofreies Campusband
Aktuelle Planung
Der Kfz-Verkehr wird über das Campusband zu den Parkhäusern und zum Campus Melaten geführt. Das heißt, diese sollen sich der motorisierte Individualverkehr und der ÖPNV teilen.
Eine getrennte ÖPNV-Trasse für eine zukünftige Straßenbahn wird abweichend von vorherigen Planungen nach einem Beschluss des Mobilitätsausschusses nicht mehr freigehalten.
Unsere Vorschläge
Die Straße im südlichen Bereich des Campusbandes soll eine ÖPNV-Trasse werden. Der motorisierter Individualverkehr und die Belieferung der Gebäude sollen über den bahnparallelen Weg, dessen Stichstraßen und die Süsterfeldstraße abgewickelt werden.
Die vorgesehenen Flächen für den bahnparallelen Weg lassen eine Erschließungsstraße darüber zu - ohne die Gebäudekanten zu verschieben.
So entsteht ein lärm- und abgasfreies Campusband, und der ÖPNV kann ungestört weiterfahren!
Fuß- und Fahrradbrücke
Aktuelle Planung
Die geplante Nordbrücke ist sowohl für Fuß- als auch für Radfahrer*innen unattraktiv - daher wird eine Fläche für eine zusätzliche Fuß- und Radbrücke vor dem Ringlokschuppen freigehalten, aber nicht fest geplant werden. Die derzeitig vorgesehene Lage (durchgezogene Linien) hat nicht nur hohe Steigungen und unnötige Höhenmeter zur Folge, sondern ist auch unserer Einschätzung nach nicht barrierefrei.
Daher sieht die Stadtverwaltung diese Brücke als unwirtschaftlich und lehnt sie aus Kostengründen ab.
Quelle: "Masterplan Campus West", aachen.de/campuswest, abgerufen am 01.03.2020. Die farblichen Markierungen stammen von uns.
Unsere Vorschläge
Wir schlagen einen alternativen Standort (gestrichelt) vor, der die zu überwindende Steigung von 15 auf 9 Meter im Vergleich zur aktuellen Planung senkt und dadurch geringe Steigungen und Barrierefreiheit ermöglicht. Zudem könnte die Brücke etwas günstiger werden.
An dieser Stelle ist derzeit ein Gebäude vorgesehen - deshalb muss der Bebauungsplan angepasst werden.
Wir fordern seit der Bürgerbeteiligung im Herbst 2019, dass kreative Lösungen - wie eine Integration einer Rampe in das Gebäude - gefunden werden.
Parkraum
Auf dem Campus West sind sind derzeit vier 6-geschossige Parkhäuser und eine Tiefgarage geplant.
Wir fordern umfassende Parkraumbewirtschaftung in den Parkhäusern, an den Seitenstraßen und angrenzenden Stadtvierteln, damit so wenige Parkhäuser wie möglich nötig werden und der Parkdruck von den Straßen genommen wird. So werden Flächen für andere Vorhaben frei!
Fazit
Vor dem Hintergrund des Radentscheids und den überlasteten Buslinien zum Campus braucht der Campus West neue Wege. Um in Sachen Mobilität einen Modellcharakter zu erreichen, muss nachgebessert werden!