Uni.Urban.Mobil.

Radinfrastruktur an der Turmstraße: Verkehrsverbände fordern bessere Umsetzung

Neuigkeit Pressemitteilung Stellungnahme 08.08.2023

Umsetzung von Radentscheid-Ziel 3 “Sichere Radwege an Hauptstraßen” lässt weiter auf sich warten.

Gemeinsame Stellungnahme von ADFC Aachen/Düren, Uni.Urban.Mobil. und VCD Aachen-Düren.


Vor dem Hintergrund, dass in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte und des Mobilitätsausschusses über eine neue Querschnittsaufteilung nach Fertigstellung der Brücke Turmstraße beraten wird, setzen sich der ADFC Aachen/Düren, Uni.Urban.Mobil. und VCD Aachen-Düren für eine verbesserte Radverkehrsführung auf der Turmstraße bzw. Junkerstraße zwischen Pontwall und Maastrichter Straße ein.

“Die vorliegenden Pläne stellen bereits eine signifikante Verbesserung zum Status vor dem Brückenabriss dar”, so Ben Jansen, Vorsitzender & Referent Radverkehrsplanung des ADFC Aachen/Düren. Er äußert sich weiter: „Wir begrüßen den Vorschlag, die Fertigstellung der Brücke Turmstraße für eine neue Querschnittsaufteilung auf der Brücke und in dessen Umfeld zu nutzen. Aber die aktuellen Planungen für Turmstraße und Junkerstraße schöpfen die Potenziale für einen sicheren Radverkehr nicht aus. Die Radinfrastruktur soll für alle da sein, nicht nur für die, die sich trauen.“

Ralf Oswald vom VCD Aachen-Düren weist auf die bereits fertiggestellten bzw. beschlossenen Radverkehrsmaßnahmen zwischen Maxstraße und Wüllnerstraße und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben hin: „Mit der richtigen Planung könnten wir jetzt schon fast die Hälfte des Alleenrings fair aufteilen. Von den daraus entstehenden durchgängigen Verbindungen profitieren mit jedem weiteren Abschnitt immer mehr Menschen.“

In der Planung wird auf eine reine Markierungslösung gesetzt, welche die Möglichkeiten der Anpassung des Verkehrsraums begrenzt. „Wir sehen in diesem Straßenraum ein viel größeres Potenzial für den Radverkehr“, so Sebastian Lukas von Uni.Urban.Mobil. Er fügt hinzu: „Die Nähe zur Universität und zum Westbahnhof macht diese Straße bereits jetzt zu einem Hotspot für Radverkehr, der in den kommenden Jahren unter anderem durch den steigenden Radverkehrsanteil und den Campus West noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die aktuellen Planungen greifen zu kurz.”

Die Verkehrsverbände fordern zudem eine Überarbeitung der überbreiten Kfz-Fahrstreifen und plädieren dafür, die Anforderungen des Radentscheids stärker in den Vordergrund zu rücken. „Wir dürfen die Chance nicht verpassen, jetzt schon eine durchgängige Radachse zu schaffen, die gleichzeitig auch den Zielen des Radentscheids entspricht. Überbreite Kfz-Fahrstreifen können wir in der Form nur akzeptieren, wenn ein Radfahrstreifen eine angemessener Breite und einen baulichen Schutz hat, da ansonsten die Überholabstände zu Radfahrenden bei zwei nebeneinanderfahrenden Kfz nicht eingehalten werden können“, betonte Emanuel von Heel vom ADFC Aachen/Düren.

Der ÖPNV fährt in diesem Planungsbereich nur auf dem vergleichsweise kurzen Stück zwischen Pontwall und Claßenstraße, jedoch sollte auch dieser im Rahmen der politisch gewollten Busbeschleunigung eine stärkere Berücksichtigung erhalten.

Ein langfristiger Umbau wird in der Verwaltungsvorlage in Aussicht gestellt. Jedoch ist unklar, wann dieser geschehen wird. Die Verkehrsverbände fordern eine gute Zwischenlösung, damit der Fokus auf den Umbau weiterer Straßenräume gelegt werden kann.

Abschließend rufen ADFC, UUM und VCD dazu auf, bei zukünftigen Planungen mutiger zu sein und dem Radverkehr den Stellenwert zu geben, den er auch verdient. Der Radentscheid mit seinen sieben Zielen wurde 2019 genau deswegen von einer überwältigenden Mehrheit politisch beschlossen und zugleich von über 37.000 Aachener*innen unterschrieben.

Weiterführende Links:

Die Stellungnahme beinhaltet eine grundsätzliche Betrachtung der Situation.

Im Anhang zur Stellungnahme gehen wir auf einzelne Abschnitte ein und geben präzise Verbesserungsvorschläge.

Mehr Informationen auf der Website des ADFC Aachen/Düren.

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